Wie froh bin ich, daß ich weg bin! – aus Die Leiden des jungen Werther
Sils im Engadin ist ein wunderschönes Dorf in der Südostschweiz und die zweite Station unserer Bildungsreise. Es war zwar klein und kalt (-5 Grad wieder!), aber es gefiel mir doch sehr gut, wie ein Rastplatz nach dem betriebsamen und teueren Stadtleben in Zürich.
Wir sind einmal mit der Seilbahn zum Gipfel Corvatsch gefahren. Auf 3303 Meter Höhe haben wir leckere Speisen gegessen. Es war aber sehr witzig, weil wir alle nicht auf Skiern waren. Übrigens war es nicht toll, ohne Sonnenbrille im Schnee zu sein. Ich habe Kopfschmerzen bekommen und die Rückfahrt war deswegen unangenehm.
Ansonsten war das Erlebnis in Sils sehr schön. Die Einwohner waren gastfreundlich. Mein Kommilitone und ich wurden sogar zum Kaffee eingeladen, weil wir die Geschäftsfrau geholfen haben, etwas ins Englische zu übersetzen. An einem anderen Tag haben wir uns auf einer Dorfführung mit vielen netten Leute unterhalten. Natürlich haben wir auch die Geschichte uns näher gebracht und die Landschaft genossen.
Alain de Botton schreibt in The Art of Travel über wie man sich mit einem anderen Land identifiziert: „We may value foreign elements not only because they are new but because they seem to accord more faithfully with our identity and commitments than anything our homeland can provide.” Ich stimme zu. Die Abgeklärtheit und Gastfreundschaft, die ich in Sils genoss, fehlen in meinem Heimatland. Deshalb bin ich gespannt, irgendwann in der Zukunft hier wieder zu sein.