Was braucht es, um sich in einem fremden Land wirklich wohl zu fühlen? Freunde? Einen Alltag? Um sich irgendwo wirklich heimisch zu fühlen, müssen mit der Heimat verschiedene Gefühle und Erlebnisse verbunden sein. Man muss nicht nur ein Beobachter sein, man muss sich mit Menschen und Sachen auseinander setzen—sich streiten, Fehler machen und Ängste konfrontieren, harte Entscheidungen machen und zudem erkennen, dass die eigene Haut in einer neuen Umgebung noch immer nur die eigene Haut ist.
In einem Reisetheoretischen Sinn ist das Wandern die perfekte Aktivität, um seine Beziehung zu einem Land zu verbessern. Wandern benötigt körperliche und seelische Energie in gleichem Maße. Man hat ein gutes Gefühl wenn man etwas erreicht hat. Und obwohl unsere Wanderung nicht sonderlich schwer war, tat es mir gut, die schöne Region, in welcher wir jetzt leben, zu genießen.
Wir wanderten an dem Kybfelsen zwischen Wiehre und Günterstal. Die Wanderung hat nur vier Stunden gedauert, aber es war so wirklich schön draußen. Im Grünen, von den Hügeln, Wäldern und Wiesen umgeben, gingen wir gemeinsam und teilten die schönen Momente. Unsere Erschöpfung und unsere Müdigkeit wurde von der Sonne geschmolzen und von den Brisen verweht. Ich fühlte mich seit langem zum ersten Mal anwesend in meinem Körper und grundiert, mit einer festen Verbindung zur Erde. Auf dem Berg und in dem Wald fühlte ich mich zu Hause und war froh genau dort zu sein, wo ich war.